Unser erfrischender Maigang 2010

 
   
     
 

Er war erfrischend, unser Maigang, aber er war auch, entgegen den Drohgebärden des Himmels, weitgehend trocken! Wir hatten mal wieder richtig Glück mit dem Wetter, als sich unsere Schießgruppe bei "Lene" zum traditionsreichen Maigang aufmachte. Nicht, dass wir etwas gegen um 5 Grad höhere Temperaturen gehabt hätten, wie Ludger Krieter so überaus treffend feststellte, aber wir waren alle gut ausgerüstet und froh, dass es nur manchmal leicht tröpfelte. Nur ein einziger Schützenbruder sackte auf Warmduscher-Niveau herab und öffnete seinen Regenschirm - aber darüber wollen wir hier das barmherzige Mäntelchen des Schweigens decken.
Es ging Richtung Ickern, aber natürlich hatte unser Hauptmann Klemens Meßmann darum gebeten, ihn auf seinem Gestüt abzuholen. Wir waren hocherfreut, seine Gattin Ulla nach ihrer langen Odyssee durch die Arztpraxen und Kliniken nunmehr doch wieder gut zu Fuß zu erleben - alles Gute noch einmal von dieser Stelle! Das rote Getränk, mit dem sie uns beglückte, hatte den Namen "Holla, die Waldfee" - und genau dass war seine Wirkung...
Die nächste Rast machten wir bei unserem Schützenbruder Paul Schlunke und seiner charmanten Gemahlin Anke in der Klöcknersiedlung. Hier wurden wir herzlich empfangen und wunderbar mit Brötchen, Gürkchen und Salzbrezeln bewirtet. Natürlich fehlten auch die kalten Getränke nicht, und so mancher lobte beim Abmarsch den leckeren Williams-Birnengeist. Das nächste Ziel lag in der Nähe der Laurentiuskapelle, wo uns Bernd Middeldorf auf seinem Hof mit kühlem Pils empfing.
Länger als gedacht, aber durch herrlich blühende Rapsfelder im Abendnebel, streckte sich die letzte Etappe nach Ickern zu unserem südwestlichsten Außenposten. Willi und Christel, Ralf und Aggi Geisler hatten uns eingeladen, in ihrem gemütlichen Partykeller den Abschluss unseres Maigangs zu machen. Wir wurden köstlich bewirtet, und ich muss sagen, dass mir das Pils vom Fass, herrlich frisch und lecker, selten so gut geschmeckt hat. Mit Schützenbruder L. N., der darum bat, namentlich nicht erwähnt zu werden, war ich mir Ruck-Zuck einig: "Man sollte den Boden küssen, wo datt Zeug wächst!"
Geislers hatten den Grill schon angeworfen, es gab leckere Salate, heiße Würstchen und Koteletts, dazu Pils und Korn. Spätestens als Christel und Aggi (die einzige in ganz Castrop-Rauxel mit diesem Vornamen!) Geisler zu mitternächtlicher Stunde eine Gulaschsuppe anboten wurde uns klar: So muss der Schützenhimmel aussehen!
Alles in allem war es, wieder einmal, ein toller Maigang. Wir alle waren gut durchlüftet, durch den voran gegangenen Regen waren auch die lästigen Birkenpollen aus der Luft gespült worden und auch unsere vom Heuschnupfen geplagten Schützenbrüder konnten, endlich einmal wieder, tief durchatmen. Nur die Getränke hatten, wieder einmal, merkwürdige Namen: Nordsturm, Wald- oder Wildmeister (wie auch immer), die oben genannte "Holla, die Waldfee" oder "Edelmann" - wo soll das alles nur hinführen?
Dafür waren unsere Gastgeber geradezu selbstlos um uns bemüht. Schießwart Franz-Josef Köster bedankte sich im Namen der Schießgruppe mit Blumensträußen bei den charmanten Schützenschwestern.
Und wann die letzten Schützenbrüder das Haus Geisler verließen, soll hier lieber nicht breit getreten werden...