"Das war ein toller
Nachmittag!" - Kein Schütze, dem dieser Satz nicht über die Lippen
kam, als wir uns nach unserem Schießen mit Großkaliber vor dem
Schießstand an der Dattelner Losheide zusammensetzten. Dass es ein
interessanter Nachmittag werden würde, hatten wir erhofft und fast
erwartet. Dass dieser Nachmittag so viel Spaß machen sollte, das
überraschte wohl jeden von uns.
Unser Schützenbruder Lothar Struck hatte die Verbindung zum
Schießstand Losheide und Jörg Krutzinna hergestellt und uns dieses
Großkaliber-Schießen vorgeschlagen. Mit 24 Schützenbrüdern waren wir
dann auf den Schießplatz am Kanal "eingefallen". Unterteilt in vier
Gruppen schossen wir in fünf unterschiedlichen Disziplinen. Wir alle
waren ungeheuer angetan von dem .222er-Anschütz-Gewehr, das eine
tolle Optik hatte und sensationell zielgenau schoss. Den ersten
Vorgeschmack auf einen starken Rückstoß kriegten wir mit der
.30-06-Remington: Da war schon Schmackes hinter. Aber es sollte
noch "besser" werden: auf der Kipphasen-Bahn schossen wir mit
Schrotpatronen, die 36 Gramm Ladung mit 2,75 mm Durchmesser hatten.
Da war aber richtig Schmackes hinter, und so manch einem schmerzte
nach den zehn Schuss ganz schön die Schulter.
Ebenfalls spannend: Das Schießen mit dem .357er-Mangnum-Revolver.
Wann hat man denn jemals so eine Waffe in der Hand und kann eine
ganze Serie damit schießen? Die Waffe war, dem Namen nach, jedem von
uns aus Filmserien bekannt. Spätestens nach dem ersten Schuss wusste
jeder von uns: Die spinnen, die Amis in ihren Filmen. Mal eben aus
dem Holster gezogen und aus 50 Meter getroffen..? Jaa, jaa...
Ebenso desillusionierend, aber total spannend und interessant: Das Trap-Schießen. Diese Munition hatte "nur" 26 Gramm Bleikügelchen mit
2,4 mm, aber vielen von uns kam sie vor wie - Platzpatronen.
Wie
schwierig es doch sein kann, eine Wurfscheibe zu treffen!
Es gab auch Sieger bei diesem Schießen: Werner Schomberg mit 127
Punkten, gefolgt von Detlef Pühs mit 118 Punkten (aber einem Treffer
mehr beim "Haarwild") und Axel Uhli. Hubert Köster, der 167 Punkte
schoss, wollte als geübter Jäger nur außerhalb der Wertung gezählt
werden.
Ein kleines Wort noch zum Personal des Schießstandes.
Die Männer
rund um Jörg Krutzinna waren allesamt: Extraklasse. Abgesehen von
ihrem
beeindruckenden Fachwissen hatten sie sich mit Engelsgeduld und
Humor gewappnet und waren uns allen überaus hilfreich und
auskunftsfreudig. Wir alle haben eine Unmenge gelernt und uns sehr
gut betreut gefühlt. Herzlichen Dank.
Es ist nicht besonders prophetisch, zu behaupten, dass wir nicht das
letzte Mal zum Schießstand Losheide gefahren sind. Schon auf dem
Schießstand war mehrfach der Wunsch nach einer Wiederauflage im
nächsten Jahr zu hören.
Beim Tagesausklang im Kompanielokal wurde jedenfalls bis Mitternacht
noch über den Nachmittag geredet und geschwärmt. Manche Erinnerung
hat gewiss schon jetzt das Zeug, eine langlebige Anekdote zu werden. |