Die Reihe der
Gratulanten wollte nicht enden und unser wurmstichiges Teehaus
drohte, aus allen Nähten zu platzen: Unsere liebe Kompaniewirtin Ute
Schneider wurde 70 Jahre alt und hatte aus diesem Anlass zu einem
Empfang in ihr Gasthaus "Bei Lene" geladen. Nun hat dieses Haus ja
im Laufe der vielen Jahre so manches gesehen, aber dass die
Gratulanten sich in die Schlange draußen auf dem Gehweg einreihen
mussten, das ist gewiss auch schon einige Jahre her. Neben vielen
Schützen und ihren Gemahlinnen aus unserer Kompanie hatte sich die
Bläsergruppe Waltrop in großer Formation eingefunden und blies für
Ute vor dem "Teehaus" sowohl Salut wie auch ein Ständchen. Es hatten
sich eine Abordnung des Bataillonsvorstandes eingefunden und auch
zahlreiche Nachbarn unserer "Mutter der Kompanie", wie Heinz Budde
unsere Ute in seiner Laudatio nannte. Allen Gratulanten voran unser
Königspaar Detlef und Birgit Pühs mit den Königskindern Johanna und
Elias, der sich in einem schmucken Schützenrock präsentierte und
bergeweise Lob für sein elegantes Aussehen scheffelte.
Heinz Budde erinnerte
daran, dass unsere Kompanie in Utes Gasthaus zumindest seit 1921
beheimatet war, und, an Ute gewandt: "Das
Haus wurde vor mehr als 150 Jahren von Deinem Urgroßvater Peter
Ridder gebaut. Die Gaststätte „Bei Lene“, Namensgeber war Deine
Mutter Helene, wurde von ihr bis 1980 geführt. Als sie dann schwer
erkrankte, führtest Du in vierter Generation das Lokal weiter. Nach
dem Tod Deiner Mutter im Jahre 1991 - Lene starb mit 81 Jahren -
warst Du bis zum heutigen Tage verantwortliche Inhaberin und Wirtin
dieses Lokals!" Ute pflichtete ihm bei: "Ich habe hier schon mit
zwölf Jahren hinter dem Tresen gestanden!"
Leider wird die Ära schon im kommenden Jahr zu Ende gehen, das Haus
wird verkauft und abgerissen, um modernem Wohnraum Platz zu machen.
"Du, liebe Ute, wirst
hoffentlich eine neue schöne Wohnung beziehen, und die 2. Kompanie
wird etwas weiter stadteinwärts eine neue Bleibe bei Sascha Müller
finden. Für alle wird dies eine große Umstellung werden. So ein
Lokal mit diesen Möglichkeiten und eine uns so wohlgesonnene Wirtin
wie Du es für uns warst, werden wir wohl nie wieder haben!", so
Heinz Budde weiter, der feststellte: "Eine Institution im Oberdorf
wird somit aufhören zu bestehen!"
Unser Geschäftsführer richtete auch ganz besondere Grüße unseres
Hauptmanns Klemens Meßmann aus, der nach überstandener Operation auf
dem Wege der Besserung und guter Dinge ist.
Riesenstimmung kam auf bei einer Showeinlage der Oberdorf-Sänger,
die mit den Hits "Die kleine Kneipe in unserer Straße" und " Das
alte Haus von Rocky Docky" (...Dieses Haus ist halb zerfallen, und
es knarrt und stöhnt und weint...) richtig Schwung in das
wurmstichige Teehaus brachten.
Die Geburtstagsfeier jedenfalls zog sich, wie es sich für eine
zünftige Feier gehört, lange hin, und unsere Kompaniewirtin hörte
spätestens bei der Verabschiedung den immer wiederholten Wunsch:
"Alles Gute, Ute!" |