Hin und wieder wird einem klar, was es für
ein Glück ist, Schützenbrüder zu haben.
Es ist einige Monate her, da fing unsere
Geschirrspülmaschine an zu spinnen. Sie fing
zwar an zu spülen, schaltete sich aber immer
mal wieder ab und blinkte „Zu- oder Ablauf“.
Einmal ausschalten, wieder einschalten – und
die Küchenhilfe spülte klaglos zu Ende.
Oder: sie spülte von Anfang bis Ende,
schaltete dann auf die Mecker-Lampe „Zu-
oder Ablauf“ - und trocknete nicht.
Irgendwann hatte ich die Nase voll und
suchte Rat beim Bataillons-Schießwart Franz
Koniezny, seit vielen Jahren in Fach-
und Schützenkreisen als „Miele-Franz“
bekannt.
Bei seinem "Hausbesuch" spülte die
Spülmaschine zufällig gerade, und schon am
Geräusch hörte Franz:“ Die läuft komisch,
die läuft nicht normal.“
Ich hörte nix.
Franz probierte dies, probierte jenes.
Guckte hier hin, schaltete dort um und
stellte die Diagnose: „Diese Maschine ist
nicht kaputt!“
Ah ja.
Dann setzte sich Miele-Franz auf den
Küchenfußboden, lehnte sich an den Backofen
- und dachte nach.
Fünf Minuten später stand Franz auf, öffnete
die Tür unter der Spüle und schraubte am
Eckhähnchen der Wasserleitung.
Und damit war’s vorbei mit dem
Spülmaschinen-Gemecker.
Offenbar hatte sich Kalk im Eckhähnchen
abgesetzt und das Wasser konnte nicht mehr
so kräftig hineinströmen - und das
nahm die Maschine übel.
Handwerker vom alten Schlag. - Mein größter
Respekt.
Eine Rechnung hat mir Franz nie geschickt.
Ein anderer Schnack: Vor einigen Tagen, am
Vorabend meines Geburtstages, hatten wir,
wieder einmal, fließend Wasser – die Wände
rauf und runter. Im Musikkeller floss es aus
einem Wasserrohr durch die Wandverkleidung
und ergoss sich über den ganzen Fußboden. Heißes
Wasser, also den Absperrhahn am
Wasserkessel zugeschiebert und abends Vitus
Bülhoff zu Hause angerufen. Der zuverlässige
Vitus tat alles, dass er noch am nächsten
Vormittag vorbei kommen und das Problem
wenigstens so weit entschärfen konnte, dass
zum Einen kein Wasser mehr in den Keller
floss und wir zum Anderen wenigstens im
Kellerbad und im Gäste-WC wieder warmes
Wasser hatten und so auch im Keller duschen
konnten. Man wird ja so dankbar!
Schon vor einigen Wochen hatten wir einen
sehr viel größeren und komplizierteren
Wasserrohrbruch, hinten in der Ecke unter
der Duschtasse im Obergeschoss-Badezimmer.
Die Küchenwand darunter war so durchnässt,
dass man glaubte, das Plätschern hören zu
können. Als der von der Versicherung
benannte Leckage-Sucher das Leck ausgemacht
hatte, war Vitus innerhalb einer halben
Stunde da, um mit ihm die Reparatur zu
besprechen.
Es gibt noch andere Beispiele, manche liegen
weit zurück. Was habe ich nicht alles Karl
und Addi Taimer zu verdanken, als ich
damals, vor 40 Jahren, meine ersten,
billigen Autos fuhr.
Oder dem freigiebigen Werner Schomberg,
dessen Holzbohlen meinen Wohnwagen auf
schiefen Norwegen-Campingplätzen gerade
halten.
Oder Laurenz oder Stephan.
Oder, ganz besonders, dem
hilfsbereiten und so viel und so vielen
helfenden Heinz Budde.
Oder,
oder, oder.
Leute, es ist wirklich gut, Schützenbrüder
zu haben!
Update 16. Januar: Vitus war
Donnerstag Morgen "pünktlich wie die Maurer"
bei uns, um den Rohrbruch zu beheben. Wir
haben ein wenig beratschlagt und sind zu dem
Ergebnis gekommen, die komplette
Zirkulationsleitung abzutrennen. Denn:
Sämtliche Rohrbrüche der letzten Monate (ich
habe auch meine kleinen, feuchten
Geheimnisse...) waren an der Zirkulation -
keiner an der Warm- oder Kaltwasserleitung.
Vitus hat in der Obergeschoss-Dusche die
Fliesen derart akkurat aufgestemmt, dass
mein Fliesenleger Freitag Mittag
ausgesprochen zufrieden war.
Abermals: Handwerker vom alten Schlag. Und
wo findet man sie? Genau: Bei uns im
Schützenverein. |