Von uralter Monstranz und unewigem Licht

Höchst interessant wurde es anlässlich der Nikolausfeier unserer Schießgruppe. Laurenz Meßmann hatte nämlich eine Führung durch die Pfarrkirche St. Peter organisiert, und was uns Küster Sascha Lipowski alles zeigte und erklärte, ließ auch manch alteingesessenes Gemeindemitglied erstaunen.
Sascha Lipowski führte uns als erstes in die recht neue Werktagskapelle. Hier ist vor einiger Zeit wieder das uralte Chorgestühl eingezogen. Diese geschnitzten Holzgestühle sollten ja anlässlich des Kirchenumbaus Ende der Sechziger Jahre, auch als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils, regelrecht auf den Müll geworfen werden. Gastwirt Max Burbaum rettete sie und stellte sie in seinen Gasträumen auf. Als nun Wirtssohn Eduard Burbaum die Gaststätte renovierte, bot er der Kirchengemeinde an, sie wieder zurück zu nehmen. Die war hoch dankbar und gestaltete mit dem Gestühl nun die neue Werktagskapelle.
Neu war für viele von uns auch, dass bei der Kirchenrenovierung vor etlichen Jahren unter den Kirchenbänken hinten rechts vier Gräber gefunden wurden. In ihnen liegen die sterblichen Überreste von vier Adeligen, die einst auf der mittlerweile vollkommen verfallenen Burg Wilbringen residiert haben.
Zahlreiche Schützen und auch zahlreiche ihrer Frauen haben einen besonderen Bezug zum Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert, denn sie sind über ihm selber getauft worden.
In der Sakristei öffnete Sascha Lipowski dann den tief eingemauerten Tresor der altehrwürdigen Pfarrkirche und zeigte uns die größten Schätze der Kirchengemeinde. Ganz besonders hervor zu heben ist die Zylindermonstranz, die etwa um das Jahr 1500 entstand und aus vergoldetem Silber gefertigt wurde.
Eine fantastische Kirchenführung, bei der uns Küster Sascha Lipowski wirklich unterhaltsam eine riesige Fülle an Informationen gab. Wer sich beispielsweise fragte, warum eine Kerze auf dem Adventskranz in der Kirche rosafarben ist und die anderen drei lila, dem verriet Sascha Lipowski, dass diese Kerze für den 3. Adventssonntag bestimmt sei. Dieser Sonntag ist der Gaudete-Sonntag, der "Freuet Euch"-Sonntag. Er markiert die Mitte der adventlichen Fastenzeit.
Aber der Küster verriet auch, dass es Laurenz Meßmann jüngst gelang, beim Hubertus-Festgottesdienst das Ewige Licht im Altarraum auszublasen...